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Predigen im Karolingerreich : Die homiletischen Sammlungenvon Paulus Diaconus, Lanthpertus von Mondsee, Rabanus Maurus und Haymo von Auxerre

2023 - Brepols

515 p.

  • Die Grundlagen eines christlichen Abendlandes wurden im Mittelalter gelegt. Im Frankenreich waren es im Anschluss an die Reformen unter Bonifatius insbesondere die karolingischen Kaiser und Könige des 8. und 9. Jahrhunderts, die zu den Hauptakteuren in der Verbreitung des Glaubens avancierten. Unter ihrer Leitung und im Verbund mit den Großen des Reiches wurde im Rahmen der so genannten karolingischen Renaissance auch die Religion vereinheitlicht. Der Nutzen war vielfältig - gemeinsame, religiös fundierte Vorstellungen von richtig und falsch, von gut und böse versprachen schließlich Potential für die Integration eroberter Volksstämme wie für die Konsolidierung der Herrschaft und waren nicht weniger bedeutsam für die christlich-moralische Unterweisung des gottbegnadeten Herrschers und des ihm anvertrauten populus Christianus.Eindrückliches Beispiel für diese ‚innere Mission' sind fünf umfangreiche Predigtsammlungen, verfasst von führenden Intellektuellen der Zeit. Sie werden hier erstmals umfassend und ver
  • gl.
  • eichend untersucht und erweisen sich dabei als überaus wertvolle und informative Quellen: In kulturgeschichtlicher Hinsicht etwa illustrieren sie das zeitgenössische Wissenschaftsverständnis, das sich unter dem Einfluss angelsächsischer Gelehrsamkeit nachhaltig veränderte. Auch die kulturrelle Aneignung patristischer Literatur oder die Mechanismen klösterlicher Literaturproduktion können anhand von Predigten nachverfolgt werden. In politikgeschichtlicher Hinsicht bezeugen sie wie kaum eine andere Quellengattung die sakrale Legitimation des weltlichen Herrschers und verdeutlichen ebenso eindrücklich die Bedeutung des Glaubens für die Herrschaftspraxis der Karolinger. Da die hier untersuchten Predigten auch repräsentativ für die praktische Verkündigung des in Kapitularien formulierten Regierungsprogramms sind, sorgt die Studie auch für ein besseres Verständnis der Kommunikation des herrscherlichen Willens. Nicht minder informativ sind homiletische Quellen in sozial- und alltagsgeschichtlicher Hinsicht, zeichnen
  • sie doch ein lebhaftes Bild u.a. von den divergierenden Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Lebenswelten von Großen und Untertanen, von Klerikern und Laien im Reich der Karolinger des 8. und 9. Jahrhunderts. [Verlagstext].
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